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Nachtschreck bei Kindern: Ursachen, Symptome & Hilfe

Pavor Nocturnus

by Deborah

Nachtschreck bei Kindern ist eine Schlafstörung, die bei vielen Vorschulkindern auftritt. Plötzliches Aufwachen mit starken emotionalen Reaktionen wie Schreien und Panik kennzeichnen diese nächtlichen Episoden. Erfahrt hier mehr über Ursachen, Symptome und bewährte Methoden im Umgang mit dem Pavor Nocturnus, dem Nachtschreck.

Ich zählte mich immer zu den Eltern, die ihr Kind nie einfach schreien lassen wollten. Für mich war klar, dass Kinder einen Grund haben zu schreien und getröstet werden müssen. Und nun bleibt mir nichts anderes übrig, als tatenlos neben dem Bettchen zu sitzen…

Klein C. litt ab ca 2 Jahren unter Nachtschreck. Ein ganz, ganz schlimmes Phänomen. Zumindest für die Eltern. Die Kinder beginnen typischerweise kurze Zeit nach dem Einschlafen zu Schreien. Und zwar richtig verzweifelt, panisch. So, wie wir es von unserer Tochter gar nicht kennen. Bevor wir realisiert, worunter Klein C. litt, taten wir das, was uns natürlich erschien. Wir trugen sie herum oder nahmen sie in unser Bett. Statt sich zu beruhigen, machte sie das erst richtig panisch. Schrie „Nei,nei“ und „Bettli, bettli“, versuchte sich von uns weg zu stürzen.

Grosse Angst in unterbewusstem Zustand

Erst nach einigen Episoden (und der Nachfrage in einem Mama-Forum) dämmerte uns, dass es sich bei den nächtlichen Schreiattacken um Nachtschreck handeln könnte. „Pavor nocturnus“ – wie Nachtschreck (auch als Schlafterror, Inkubus, „Alpdrücken“ oder nächtliches aufschrecken bezeichnet)  auf Lateinisch heisst – ist eine Schlafstörung, die mit Schlafwandeln vergleichbar ist. Es ist eine grosse Angst in vegetativem Zustand. Die Kinder sind also nicht richtig wach, ihre Panik ist aber real.

Etwa ein bis sechs Prozent aller Kinder sind davon betroffen. Jungen häufiger als Mädchen. Man vermutet, dass Nachtschreck vererbt wird, aber so richtig sicher ist man sich nicht. Bei uns wäre dies zutreffend. Denn der Papa leidet bis heute, zum Glück sehr, sehr selten, darunter. Mit Albträumen hat Nachtschreck übrigens nichts zu tun.

Symbolbild Nachtschreck

Mit dem Kind sprechen und warten

Gewisse Kinder schlagen sogar um sich, toben richtig. Wichtig ist dort, sie an einen Ort zu legen, an dem sie sich nicht verletzen können. Ansonsten bleibt den Eltern nur eines übrig: Laut mit dem Kind zu sprechen. Ihm versichern, dass es sich eigentlich in einer vertrauten Umgebung aufhält. Dass Mama und Papa für es da sind. Und es so irgendwann in die Realität zurück zu holen. Eventuell kann man die Hand des Kind halten, falls es dieses zulässt. Bei uns ist nicht mal das möglich.

Das ist so richtig brutal. Neben seinem panischen Kind zu sitzen und zum Nichtstun verdammt zu sein. So hilflos haben wir uns schon lange nicht mehr gefühlt. Offenbar können die Kinder sich danach an nichts erinnern. Vielleicht sagt man das auch nur, um die Eltern zu trösten. Sicher ist, dass der Spuck nach langen gefühlt 15 bis 30 Minuten endlich vorbei ist. Klein C. ist dann kurz wach, identifiziert uns als ihre Eltern. Und schläft dann friedlich wieder ein.

Am Morgen ist zum Glück alles vergessen. Es gibt aber auch Ärztinnen und Ärzte die sagen, man soll möglichst nicht mit dem Kind reden und nicht versuchen es zu wecken, da dies die Episode nur verlängern würde. Kommt der Nachtschreck immer wieder, lohnt es sich Gedanken zur Schlafhygiene zu machen, auch wenn das mit dem Schlafen ja oft nicht ganz einfach ist.

Vieles ist also noch nicht so 100% klar. Doch bei den meisten Kindern wächst sich Nachtschreck wieder aus. Zum Glück. Auch Klein C. hatt irgendwann keine mehr. Dafür dann aber ihr Bruder…

 

Zusammenfassung zum Thema Nachtschreck bei Kindern:

Der Nachtschreck bei Kindern, auch bekannt als Pavor nocturnus oder Schlaf-Terror, ist ein Schlafphänomen, das bei vielen Kindern im Vorschulalter auftreten kann. Es handelt sich um eine Störung des Schlafverhaltens, bei der das Kind plötzlich und scheinbar ohne ersichtlichen Grund aus dem Schlaf erwacht und dabei intensive Angst oder Panik zeigt.

Was tun bei Nachtschreck bei Kindern?

  • Eltern sollten ruhig bleiben und das Kind sanft beruhigen, ohne es dabei aufzuwecken. Es ist wichtig, das Kind nicht zu wecken, da dies den Nachtschreck verstärken kann. Nach einigen Minuten beruhigt sich das Kind normalerweise von selbst und schläft weiter.

Wie äussert sich ein Nachtschreck bei Kindern?

  • Ein Nachtschreck äußert sich durch plötzliches Aufwachen des Kindes mit starken emotionalen Reaktionen wie Schreien, Weinen, Herzrasen und heftigen Bewegungen. Das Kind wirkt jedoch oft desorientiert und ist schwer ansprechbar.

Was löst den Nachtschreck aus?

  • Die genaue Ursache von Nachtschrecken ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass Faktoren wie Schlafmangel, Stress oder eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen können.

Wie lange dauert ein Nachtschreck bei Kindern?

  • Ein Nachtschreck dauert normalerweise nur wenige Minuten, manchmal bis zu 15 Minuten oder länger, und klingt dann von selbst ab, wenn das Kind wieder einschläft.

Es ist wichtig zu beachten, dass Nachtschrecke in der Regel kein Anzeichen für ernsthafte Gesundheitsprobleme sind und bei vielen Kindern im Laufe der Zeit von selbst verschwinden. Wenn Eltern jedoch besorgt sind oder die Nachtschrecke sehr häufig auftreten, ist es ratsam, einen Kinderarzt oder einen Schlafexperten zu konsultieren, um mögliche Grunderkrankungen auszuschliessen und geeignete Ratschläge zur Bewältigung zu erhalten.

Relevante Webseiten mit weiteren Informationen

Titelbild erstellt mit Fotor AI

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5 comments

Karin Futschik 7. Juni 2017 - 9:33

Hallo! Wir hatten auch mit dem Nachtschreck zu tun. Und auch bei uns: Anfassen und hochnehmen machte es nur schlimmer, gut zureden war das einzige, was blieb. Zum Glück ging das bei unserm Zwerg nach einigen Wochen vorbei. Ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter ergab, dass mein Mann damit zu kämpfen hatte.

Es ist einfach nur schlimm, da daneben sitzen zu müssen und nichts tun zu können.

Lg, Karin

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Lisa 25. Februar 2018 - 18:53

Hallo, wir haben mit unserer Großen (jetzt 9) immer mal wieder einen Nachtschreck. Ich habe herausgefunden, dass der Schreck sofort aufhört, wenn sie gähnen muss. Ich mach es dann immer vor …. (steckt ja an :-)) und dann ist es zu 100% weg!

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Sandra 11. März 2018 - 21:20

Moin! Drei unserer vier Kinder haben/hatten damit zu tun. Unterschiedlich stark ausgeprägt. Das ist schon hart, so gut wie nichts tun zu können. Wir haben mit Ausprobieren und Erkundigen/ Lesen unsere Wege für die verschiedenen Charaktere gefunden.
Es hat sich bei zwei Kindern verwachsen, der Kleinste ist auf dem Weg. Nur Mut! Bauchgefühl plus Beobachtung hilft Euch dadurch!

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Ines 12. März 2018 - 20:05

Es ist furchtbar 😩 aber uns haben Globuli geholfen, Stramonium. Unser kleiner hat nach der Geburt seiner Schwester sehr unter dem Nachtschreck gelitten.
Oft liegt es ja an Veränderungen, Wachstumsschüben …
Wir haben auch geschaut das er abends kein Fernseh mehr geschaut hat und feste Rituale-Routine.
Unser kleiner erinnert sich wirklich an nichts mehr. Er hat schon sein trinken umgeworfen und sich dabei nass gemacht und war dann am nächsten morgen verwundet warum er einen anderen Schlafanzug an hat.

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Michelle 4. März 2019 - 22:16

Ich und meine beiden Schwestern haben den Nachtschreck in leicht unterschiedlicher Weise von unserer Mutter geerbt und haben ihn bis heute. Seit ich Mutter bin, ist es weniger geworden… Ich erinnere mich auch selten daran, wenn ich mal wieder panisch schreiend im Bett gesessen habe. Ausser mein Partner weckt mich, weil er sich so erschreckt. Für mich war/ist es nicht schlimm. Für ihn jedoch umso mehr. Es passiert übrigens immer 1-2 Stunden nach dem Einschlafen,
Als Kind habe ich irgendwann gemerkt, dass mit mir nachts etwas Komisches passiert auf Grund der Reaktion meiner Eltern am nächsten Tag. Das hat mich so sehr verunsichert, dass ich dann nie mehr einschlafen wollte. Also bloss nicht wecken und schon gar nicht darüber sprechen – ausser das Kind kommt von sich aus, weil es sich erinnert.

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