Anfang November 2017 lag ich mit Wehen im Spital und wartete auf meinen Kaiserschnitt. Und dann, kurz vor nach dem Mittag, war er endlich da, mein süsser kleiner Junge. Endlich durfte ich ihn knuddeln, küssen, nachdem ich so lange auf ihn gewartet habe.
Und genau 6 Monate später sitze ich im Zug nach Basel mit Tränen in den Augen. Nein, ich darf nicht weinen. Ich will mir vor meinen Mitpendlern nicht die Blösse geben, nicht mit verschmiertem Makeup auf der Redaktion ankommen, nicht zugeben, dass es mir doch schwerer fällt, als gedacht, wieder arbeiten zu gehen.
Heute, am Halbgeburtstag meines süssen Babys ist mein Mutterschaftsurlauber offiziell vorbei. Ich habe alles bis ins kleinste Detail organisiert. Der Babybruder kennt und liebt die Kita, er nimmt den Schoppen, die Tiefkühltruhe ist voller Milch und der Akku der Milchpumpe ist voll geladen.
Da kann doch nichts mehr schief gehen, oder? Doch… einen Faktor habe ich total unterschätzt. Den Faktor Mama. Versteht mich nicht falsch. Es war meine Entscheidung, wieder arbeiten zu gehen. Und bis vor kurzem habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut.
Kopf vs. Herz
Doch umso näher der 7. Mai rückte, umso schwerer tat ich mich damit. Es heisst, beim zweiten Kind sei alles leichter. Auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben. Das könnte ich so nicht unterschreiben. Klar, ich kenne die Kita und vertraue den Betreuern zu 100 Prozent. Ich weiss, dass der Kleine dort nicht alleine ist, sondern zusammen mit seiner Schwester. Ich weiss, wieviel Spass er dabei hat, den grösseren Kindern beim Spielen zuzusehen.
Und doch ist mein Herz heute Morgen in winzig kleine Stücke zerbrochen. Oder war es gestern Nacht – als ich stundenlang nicht einschlafen konnte und immer mal wieder ein Tränchen verdrückte? Was ist es nur mit uns Mamas, dass wir uns so schwer damit tun, von unseren Kindern getrennt zu sein? Von den Papas wird ja erwartet, dass sie wenige Tage nach der Geburt wieder auf der Matte stehen.
Ich will ja nicht jammern. Ich habe einen tollen Beruf, tolle Kollegen, ich freue mich auf die Abwechslung im Alltag. Theoretisch… jetzt muss da nur noch mein Herz mitmachen. Aber es kommt gut. Es wird gut. Es muss.
Es geht los. Es gibt kein Zurück. Drückt mir die Daumen!
4 comments
Liebe Deborah
Es wird alles gut kommen und in ein paar Tagen wirst du über deine gemischten Gefühle lachen. Du weisst, was dich in Basel erwartet, du weisst, was den Kleinen erwartet, dass macht es alles sicher einfacher wie wenn du heute noch eine neue Stelle antreten würdest. Guten Start, liebe Grüsse in die Reaktion und du schaffst das!
Fühl dich gedrückt!
Claudia
Ganz ganz herzlichen Dank!
Oje, mein Herz blutet mit! Auch schon 2 Mal erlebt, der erste Tag nach dem MU (und auch die darauf folgenden Arbeitstage mal mehr, mal weniger so gefühlt)…Könnten wir uns doch nur klonen, dann könnte die eine Mama arbeiten gehen und die andere bleibt zu Hause und geniesst die Kinder 😉
Möchte darum keine Antworten, Ratschläge und gut gemeinten Sprüche anbringen.
Alles Gute und hoffentlich gaaaaanz viel Wiedersehensfreude am Abend!!!
Ganz vielen herzlichen Dank! So lieb!