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Meine Zürcher Lieblings-Badis

by Deborah

Wer mir auf Instagram folgt, weiss, dass ich ein grosser Badi-Fan bin. Zumindest seit ich Kinder haben. Vorher hüpfte ich einfach irgendwo in den Fluss und liess mich von der Strömung treiben. Als Mama hingegen schätze ich die Infrastruktur mit Babybecken, Bademeister und Kiosk sehr. Ein Glace gehört schliesslich auch zum Baditag dazu. Seit wir in Zürich wohnen, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, alle Badis mal auszuprobieren. Hier mein Fazit, oder auch mein Badi-Guide für unsere wunderschöne Limmatstadt.

Kostenlose Fluss-Badis

Unterer Letten: Ist unsere Stammbadi und wird auch die „Frosch-Badi“ genannt. Grund dafür ist die kleine Froschrutsche im Babybad. Dort gibt es auch ein kleines Wasserspiel, dafür leider nur wenig Schatten. Ich mag den Unteren Letten, da er nicht ein Flussbad ist, sondern auch ein normales Becken bietet. Perfekt für Nichtschwimmer. Wie in allen Zürcher Flussbädern ist der Eintritt frei. Das hat den Vorteil, dass man einfach mal schnell für zwei Stunden gehen kann. Dafür ist das Flussbad am Wochenende regelmässig überfüllt. Ein weiterer Nachteil: die vielen Hippster-Mütter, die zwei Wochen nach der Geburt wieder Kleidergrösse 34 tragen und fleissig den Handstand an der Wand üben. Komplexe ahoy!

Werdinsel: Nirgendwo erlebe ich die Leichtigkeit des Seins so stark, wie auf der Werdinsel. Ich lege mich aufs Badetuch und lasse den Blick in die Ferne schweifen, schaue zu, wie die Sonnenstrahlen durch das Grün der Blätter schimmern. Genug Prosa: Auf der Werdinsel kann man im Limmatkanal schwimmen. Nichtschwimmer können ins Babybad. Dieses ist mit zwei grosszügigen Sonnenschirmen ausgestattet. Der Nachteil: Es gibt keinen Ort, wo Eltern gemeinsam mit ihren Kleinkindern baden können. Ausser man setzt sich ins Babybad.

Die klassischen Freibäder

Allenmoos: Das grösste Bad unter den Zürcher Freibädern und eine meiner Lieblingsbadis. Egal wie heiss es ist, egal ob Sonntag oder nicht, man findet immer einen Platz im Schatten. Im Allenmoos gibt es zwei Babybecken mit Wasserspielen. Zudem gibt es eine Wasserrutsche und diverse Becken für Schwimmer. Ich fühle mich immer sehr wohl im Allenmoos. Das liegt wohl auch am unkapriziösen Publikum. Ganz normale Mamas mit ganz normalen Kindern. Da muss ich keine Komplexe wegen meinem Mummy Tummy haben. Insidertipp: auch am Sonntagnachmittag findet ihr hinter der Wasserrutsche bei den Beachvolleyfeldern noch freie Schattenplätze.

Zwischen den Hölzern: Ein Freibad-Paradies am Waldrand. Ein kleines Babybecken, grössere Becken, ein kleines Restaurant – eben alles, was ein Freibad braucht. Ich habe diese Badi noch nie überfüllt erlebt. Sogar am heissesten Tag des Jahres. Das Problem ist wohl die Anreise mit dem ÖV. Man kommt zwar mit dem Tram in die Nähe, muss danach aber noch rund 20 Minuten den Berg hinauf laufen. Idyllisch ist es zwar, an Weinbergen und Bauernhöfen vorbei… Aber ihr wisst ja, wieviel Gepäck ich jeweils dabei habe?

Freibad Seebach: Von Klein C.s Götti bekamen wir den Tipp, die Badi Seebach auszuprobieren. Sie sei sehr kinderfreundlich und das Publikum unkompliziert. Die Badi ist relativ gross, bietet ein Babybad mit Schirm und ein Becken, mit langsam abfallendem Boden. Sie ist absolut in Ordnung, aber relativ weit von uns entfernt. Nicht so spektakulär, dass wir den weiten Weg regelmässig auf uns nehmen würden. Ich habe übrigens noch nirgends in der Schweiz so viele Burkinis gesehen…

Badi Letzigraben: Wusstet ihr, dass der bekannte Schriftsteller Max Frisch ursprünglich Architekt war? Eines seiner bekanntesten Werke ist die Badi Letzigraben. In der wunderschönen Parkanlage mit vielen grossen, alten Bäumen findet ihr mehrere Pools, ein Wellenbad und sogar einen 10 Meter Sprungturm, den Klein C. immer fasziniert anstarrt. „Wenn ich dann mal gross bin…“
Grusliges Fact: bis 1830 stand an der Stelle wo jetzt das Restaurant ist übrigens ein Galgen – bis 1810 wurden hier Verbrecher gehängt und begraben. Bei der Sanierung des Bades 2006 fand man nur wenige Meter unter der Liegewiese drei Skelette

Dolder: Der Eintritt ins Freibad Dolder ist seit 2023 auch mit dem Zürcher Sportabo möglich. Seither sind wir öfters dort zu Gast. nur schon die Anreise mit der Dolderbahn ist ein Erlebnis. Im August gibt es hier jeweils auch ein Openair Kino.

Seebadis in der Stadt

Mythenquai: Das Mythenquai ist meine liebste Seebadi. Schon als Kind habe ich mich an den Sandstrand gesetzt und im Zürisee geplantscht. Die Badi ist sehr weitläufig, so dass man auch am heissesten Tag noch ein Plätzchen im Schatten findet. Zusätzlich zum Sandstrand gibt es ein grosses Babybecken mit Sonnenschutz. Der einzige Nachteil: Direkt zur Badi kommt man nur mit dem Bus, der nicht gerade häufig fährt. Ich verbinde es deshalb meistens mit einem kleinen Spaziergang Richtung Bahnhof Enge.

Tiefenbrunnen: Im Tiefenbrunnen hat es etwas weniger Platz als im Mythenquai. Es gibt zwar einen Nichtschwimmer-Bereich im See, aber leider keinen Strand. Dafür ein Planschbecken und eine Wasserrutschbahn. Und einen lässigen Spielplatz für Kleinkinder mit diesen Minirutschen. Innerhalb weniger Minuten zu erreichen ab Bahnhof Tiefenbrunnen.

Katzensee: Relativ leicht mit dem Bus zu erreichen. Wir sind auch schon mal mit dem Velo hingefahren. Allerdings war der Weg über den Käferberg sehr anstrengend. Einmal angekommen wähnt man sich im Paradies: Baden im wahnsinnig warmen See im seichten Wasser. Perfekt geeignet für Babys und Kleinkinder. Leider ist die Badi sehr klein und am Wochenende schrecklich überfüllt.

 

Auf einen Besuch im Oberen Letten, im Utoquai und in der Frauenbadi verzichten wir. Diese eignen sich definitiv nicht für kleine Kinder und Babys.

Unsere wichtigsten Badi-Regeln haben wir übrigens in einem Gastbeitrag bei Little Big Heart zusammengestellt.

 

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