Vor gut einem Monat habe ich wieder mit der regelmässigen Erwerbsarbeit angefangen. Ja, diese Formulierung ist bewusst. Denn gearbeitet – sei es Carework oder hier für den Blog – hab ich ja schliesslich immer. Ich bin zu 60 Prozent festangestellt. Ein Tag pro Woche übernimmt der Papa, zwei Tage pro Woche gehen die Kinder in die Kita, respektive Kindergarten und Hort. Und an diesen beiden Tagen leisten der Papa und ich morgens Menschenunmögliches. Wir versuchen, drei Kinder rechtzeitig aus dem Haus zu bringen. Aber genug gejammert. Hier ein humoristisches Protokoll:
6:00 Uhr: Das Baby wacht auf und will stillen. Er trinkt und schläft wieder ein.
6:30 Uhr: Weil es draussen schon recht hell aussieht, schaue ich auf die Uhr. Ich beschliesse, dass es sich nicht lohnt, nochmal eine halbe Stunde zu schlafen und schleiche mich aus dem Schlafzimmer.
7:00 Uhr: Ich will meinen zweiten Kaffee in Ruhe geniessen. Da wankt der Papa aus dem Schlafzimmer und will tatsächlich Smalltalk halten. Ich flüchte ins Badezimmer.
7:15 Uhr: Gerade als ich meine Wimpern tuschen will, höre ich ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Ich renne hin. Denn ich weiss, mir bleiben nur noch Sekunden, bis sich K3 potentiell aus dem Bett stürzt (ja, die Tücken des Familienbetts). K3 wartet strahlend am Abgrund auf mich. Also erstmal Windeln wechseln, umziehen.
7:30 Uhr: Es ist Zeit, die beiden Grossen zu wecken. Sind sie am Wochenende um diese Zeit schon hellwach, schlafen sie jetzt natürlich noch tief und fest. Wir müssen zur Tigerbox greifen, um die schlafenden Steine zum Leben zu erwecken.
7:33 Uhr: „Füüüüreträäääge!!!! Schoggi-Johuuuuurt!!!!! Schoggi-Miiiiiiiiiilch!“
7:36 Uhr: „Aaaaaaaah!“ – „Was ist denn, Grossbub?“ – „Alles ist voll mit Schoko-Joghurt!“ Erst Tisch, Tripp Trapp und Boden putzen. Dann Kind umziehen, Joghurtflecken notdürftig aus dem Pijama waschen. Immerhin kann sich K2 so nicht mehr gegen das Anziehen wehren.
7:40 Uhr: Shit, ich müsste jetzt eigentlich los. Mein Zug fährt in 19 Minuten. K1 und K2 sind noch im Pijama. Und, ups, ich auch. Ok, schnell ein Teamsnachricht ins Büro, dass es bei mir etwas später wird.
7:50 Uhr: K3 ist unzufrieden. Oh, er muss wohl nochmal stillen. Also schnell ab mit ihm ins Bett. Das Schicksal von K1 und K2 überlasse ich Papa.
8:00 Uhr: Papa, K2 und K3 sind angezogen und parat, um in die Kita zu gehen. Als ich K3 in den Veloanhänger packen will, rieche ich etwas. Oh nein, er hat doch nicht etwa. Oh doch. K3 also nochmal ausgepackt und frisch bewindelt.
8:05 Uhr: Papa, K2 und K3 verlassen das Haus. Ich merke, dass ich immer noch Pijama-Hosen trage.
8:10 Uhr: Jetzt haben es auch C. und ich geschafft. Wir verlassen die Wohnung als Letzte.
8:30 Uhr: Ich sitze im Zug. Schweissüberströmt. Ich könnte schon wieder eine Dusche vertragen. Die Wimpern sind immer noch ungetuscht. Frage mich kurz, weshalb ich mir das alles antue. Doch dann merke ich diese unglaubliche Ruhe. Niemand will etwas von mir. Ich kann ruhig und konzentriert arbeiten. Und ich weiss, es wird ein guter Tag.