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Westaustralien mit der Familie – Teil 1

Ein Roadtrip von Perth nach Albany und zurück

by Jerome

Reisen nach Australien waren leider lange nicht möglich. Wir haben es ganz kurz vor der Corona-Pandemie im Frühling 2020 noch für drei unbeschwerte Wochen nach Down Under geschafft. Wir waren bereits einmal mit C. in Australien, damals im tropischen Queensland.  Dort waren wir meist mit unseren Verwandten unterwegs und konnten das Land ganz nah am Daily Business erleben. Dieses mal zog es uns aber – inlusive einem mehrtägigen Zwischenstopp in Singapur – nach Western Australia. Ganz ohne Locals, dafür mit zwei Kindern und Mietwagen.

Perth – Albany: der Roadtrip für Anfänger

Ein Wohnmobil mieten wollten wir nicht, einfach drauf losfahren ebenfalls nicht. Wir haben also an jedem Ort mindestens zwei Nächte Aufenthalt eingeplant und darauf geachtet, dass wir nie mehr als vier Stunden Autofahrt zwischen den einzelnen Orten hatten. Total waren wir etwas mehr als zwei Wochen unterwegs und haben dabei etwa 1’500 Kilometer zurückgelegt. Übernachtet haben wir, ausser im Norden von Perth jeweils in Serviced Apartments. Das sind voll ausgestattete Unterkünfte mit Küche und meist auch Waschmaschine. Perfekt mit kleinen Kindern wenn man nicht jeden Abend im Restaurant essen möchte – und auch mal unkompliziert waschen will, respektive muss. Wir haben meist selber gekocht.

Wer schon einmal in Australien war, weiss, dass es praktisch überall Grillstellen gibt. Das galt auch für all unsere Unterkünfte. Zur grossen Freude von C. und Grossbub haben wir also sehr viele typische Aussi Barbies gemacht. Die Supermärkte (Coles, Woolworths, Aldi & Co.),  sind super ausgestattet. Es gab nichts, was wir vermisst haben – ausser, dass es auf Grund der langsam aufkommenden Corona-Pandemie nirgends Toilettenpapier gab. Die Preise waren etwa unter Schweizer Niveau.

Den ganzen Roadtrip, mit allen Routen, Highlights und Hotels findet ihr hier auf google maps:

Entspannte Tage in Perth

Um in Ruhe anzukommen, verbrachten wir die ersten Tage nicht direkt in der Stadt, sondern am Strand von Scarborough im Norden von Perth. Den Tag hindurch flanieren hier Surfer und Familien dem Strand entlang, am Abend geht die Party ab. Trotzdem konnten wir in Ruhe schlafen und uns ans entspannte Australien-Feeling gewöhnen. Übernachtet haben wir im Rendez-Vous Hotel, dem einzigen Hochhaus im Ort.

 

Verpflegungsmöglichkeiten gibt es überall einen riesigen Supermarkt direkt um die Ecke, die Spielplätze sind genial und der Strand ist eh wunderschön. Nur die Sonnenuntergänge über dem Meer sind noch schöner. Ein Auto braucht ihr hier definitiv nicht. Wenn man nach Perth will, nimmt man einfach den Bus, der direkt beim Hotel hält.

 

Quokka-Liebe auf Rottnest Island

Da das Wetter schön war, beschlossen wir einen Ausflug nach Rottnest Island zu machen. Die Überfahrt mit der Fähre dauert zwischen 25 und 90 Minuten. Je nachdem, von wo ihr startet. Auf Rottnest Island sind Autos verboten, also mieteten wir ein Velo mit Anhänger und erkundeten die 11 Kilometer lange Insel auf eigene Faust – trotz viel Gegenwind.

 

Das absolute Highlight sind die Quokkas. Die Mini-Kängurus trifft man überall. Eigentlich sollte man keine Selfies mit ihnen machen, sie haben sich aber richtiggehend auf uns gestürzt. Zum grossen Entzücken von C. und Grossbub.

Auf der Insel gibt es zahlreiche Campingplätze und Apartments, doch aufgepasst, Rottnest Island ist auch bei den Locals wahnsinnig beliebt und oft schon lange Zeit im Voraus ausgebucht.

Spielplätze & Kängurus rund um Busselton

Nach ein paar entspannten Tagen am Strand ging unser Roadtrip endlich los. Wir setzten uns in den SUV und fuhren los. Wir machten uns im Voraus doch etwas Sorgen. Zuhause haben wir kein Auto. Und dann gleich so eine riesige Kiste und auf der linken Seite fahren? Doch es war eigentlich ganz easy. Die Australier sind entspannte Autofahrer, ausserhalb der Stadt gibt es nur wenig Verkehr. Nicht nur die Autos sind grösser, sondern zum Glück auch die Parkplätze.

Nach knapp 250 Kilometern der Küste entlang, war das Abbey Beach Resort bei Busselton unser nächster Stopp. Hier gibt es grosse Zimmer, einen In- und einen Outdoor-Pool, BBQ-Grills und einmal mehr den wunderschönen Strand direkt vor der Haustüre.

In Busselton selber verbrachten wir die meiste Zeit auf dem Spielplatz. Habe ich schon erwähnt, wie wunderbar australische Spielplätze sind? Die tollsten Geräte, inklusive Schaukeln für Rollstühle. Und immer riesige Sonnensegel, die vor der australischen Sonne schützen. Da könnte sich die Schweiz definitiv eine dicke Scheibe abschneiden – auch wenn es hier ebenfalls tolle Spielplätze gibt.

Ich wäre ja noch sehr gerne auf den Busselton Jetty gegangen. Dieser ist mit fast zwei Kilometern einer der längsten Anlegestege aus Holz – inklusive Unterwasserbeobachtungsstation am Ende. Doch wir hatten leider keine Zeit. Beim nächsten Besuch dann…

Auf dem Weg von Perth nach Busselton solltet ihr aber unbedingt in Bunbury einen Stopp machen und den Bunbury Wildlife Park besuchen. Der eher kleine Park ist gerade für kleinere Kinder perfekt, da ihr hier ganz entspannt Kängurus füttern könnt. Auch die Voliere ist sehr schön, auch wenn C. und ich von einer wildgewordenen Ente attackiert wurden. Seither werden C. und Laufvögel keine Freunde mehr.

Unsere nächste Etappe führte uns in den Süden. Mit vier Autostunden war die Fahrt nach Albany unsere längste. Wie schon erwähnt sind Australier entspannte Autofahrer, der Verkehr hielt sich in Grenzen, die Strecke ist wunderschön.  Ganz spontan machten wir einen Stopp in Manjimup. Und der lohnte sich. Im Manjimup Heritage Park gibt es neben verschiedenen Museen auch einen riesigen Abenteuerspielplatz und ein Restaurant, wo man richtig fein essen kann.

Walfang & wilde Natur in Albany

Der erste Eindruck von Albany, war ehrlich gesagt, mässig. Die 15’000-Einwohner-Stadt wurde vor 200 Jahren als erste Sträflingskolonie in Westaustralien gegründet und war zwischenzeitlich auch eine bedeutende Walfangstation. Als wir ankamen war es kühl und später am Abend. Auch in unserem Appartement war es eher frostig. Schon am nächsten Morgen war das Wetter besser und wir machten uns auf, das Städtchen und die Gegend rund um Albany zu erkunden.

In Westaustralien wurden bis 1978 Buckel- und Pottwale gejagt, zerlegt und zu Walöl weiterverarbeitet. Ein Besuch in der Cheyne Beach Whaling Station ist beeindruckend – und auch etwas deprimierend. Die Station ist perfekt erhalten und wurde 1985 als „Albany’s Historic Whaling Station“ in Form eines Museums wiedereröffnet. C. war total beeindruckt ab der Grösse der Walskelette, Kleinbub turnte fröhlich auf dem Spielplatz und dem Walfangschiff herum. In der Zwischenzeit versuchten wir noch möglichst viel der Ausstellung mitzubekommen.

Wenn ihr schon in der Gegend seid, lohnt sich auch ein Besuch im Torrndirrup National Park, genauer gesagt bei den felsigen Klippen rund um „The Gap„. Von einer wunderschönen Besucherplattform bestaunten wir den wilden Ozean, 40 Meter unter uns. Achtung:Eine gewisse Schwindelfreiheit wird vorausgesetzt.

Wer das Meer ruhiger mag, dem empfehlen wir einen Besuch im Two Peoples Bay Nature Reserve. Hier, östlich von Albany, haben wir einen der wohl schönsten Strände der Welt entdeckt. Ein Geheimtipp ist „Little Beach“ mittlerweile nicht mehr, ein Besuch gehört dennoch auf eure Bucketlist. Weisser Strand, kristallklares Wasser, ein wunderschöner Felsen in der Mitte, ein kleiner Süsswasserbach. Was will man mehr? Eigentlich nichts, ausser ein schattiges Plätzchen. Das gibt es hier nämlich nicht wirklich. Mit kleinen Kindern also besser eine Strandmuschel mitbringen – und natürlich gut eincrèmen. C. und Kleinbub wären am liebsten hier geblieben. Verständlich.

Mit Albany selber haben wir uns dann auch noch versöhnt. Kleinbub liess seinen Lieblingsplüschtier irgendwo liegen. Wir klapperten stundenlang die halbe Stadt ab. Alle waren super freundlich, doch „Affi“ blieb verloren. Wir hatten schon fast aufgegeben, als wir ihn in einem Spielzeuggeschäft neben der Kasse sitzen sahen. Die Reise konnte also beruhigt weitergehen…

Der zweite Teil der Reise folgt bald. Dann nehmen wir euch mit von Albany zurück nach Perth. Inklusive Zwischenstop in einem Schweizer Schoggiparadies.

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1 comment

Alex 1. Juni 2023 - 6:55

Wie waren die Australier den Europäern über gesinnt? Fühlt man sich gut aufgehoben? Wir haben auch vor einmal nach Australien zu reisen.

LG – Alex von http://www.nowastewrapping.de

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