Medienreise mit Kinderregion & Glarnerland
Das Glarnerland liegt nur einen Katzensprung von Zürich entfernt. Und so erstaunt es nicht, dass die Züge in Richtung Ziegelbrücke ab Hauptbahnhof immer voll sind, und auf den Glarner Parpklätzen viele Autos mit ZH Nummern stehen. Auch mich hat es vor einiger Zeit in den Kanton Glarus gezogen, an den wunderschönen Klöntalersee, um genau zu sein. Und vor etwa 30 Jahren war ich in Elm im Skilager. Doch mit Kindern war es für mich eine Premiere. Und was für eine!
Idylle pur auf der Mettmen-Alp im Freiberg Kärpf
Die Anreise zum malerischen Garichti-Stausee muss man sich verdienen. Ab Schwanden (dort muss man übrigens auch sein Auto stehen lassen) dauert die Fahrt mit dem Postauto über eine schmale, kurvige Strasse 44 Minuten zur Talstation der Luftseilbahn Kies-Mettmen. Von dort geht es dann in wenigen Minuten hoch nach Mettmen. Oben angekommen ist alle Anstrengung vergessen. Ab hier verteilen sich auch die zahlreichen Mitreisenden.
Viele haben, wie C staunend bemerkt, Seil und Helm dabei. Die Region ist bekannt für tolle Klettertouren. Andere zieht es auf lange Bergwanderungen, oder ins wunderschöne, topmoderne Berghotel Mettmen direkt bei der Bergstation. So sind es neben uns am Schluss nur noch etwa fünf andere Personen, die sich auf die Wanderung rund um den See machen – und dies an einem sonnigen Samstag Ende August.
Nach der wunderschönen Rundwanderung hielten wir noch die Füsse in den See und machten uns dann auf den Weg zum Naturfründehuus Mettmen. In diesem gemütlichen Berggasthaus mit wunderschönem Ausblick verbrachten wir unsere Mittagspause. Das Personal ist freundlich und das Essen direkt vom Grill schmeckt. Hier kann man auch übernachten. Es gibt einige Mehrbettzimmer und zwei Massenlager.
Freiberg Kärpf: Wildschutzgebiet seit mehr als 475 Jahren
Der Freiberg Kärpf ist das älteste noch bestehende Wildschutzgebiet Europas. Seit 1548 ist hier die Jagd verboten. Nur Wildhüter durften für Staatsbankette und Hochzeiten eine begrenzte Anzahl an Wildtieren schiessen. Die ganze Geschichte dazu lest ihr hier. Und wer könnte einem ein Wildschutzgebiet besser näher bringen, als ein Jäger, der seit Jahrzehnten hier unterwegs ist? Wir trafen uns also mit Hans für eine geführte Tour.
Er drückt C einen Feldstecher in die Hand und zeigte ihr die erste Gämse. Vom Naturfründehuus machten wir uns alle zusammen auf den Moor-Lehrpfad durch das Mettmer Hochmoor. Der Pfad führt auf Holzstegen an Infotafeln vorbei etwa einen Kilometer durch die Moorlandschaft. Unterwegs erfuhren wir alles über Flora und Fauna in diesem speziellen Gebiet. C entdeckte sogleich einen Steinadler. Dass dieser auf Murmeltierjagd war, fand sie weniger toll.
Das grösste Highlight für die Kinder war der Kneipp-Pfad – hier wateten wir barfuss durch ein eiskaltes Bergbächlein. Eine erfrischende Abkühlung an einem heissen Spätsommertag.
Bevor wir mit der Gondelbahn zurück ins Tal führen, gönnten wir uns noch ein Zvieri auf der Terrasse des Berghotels Mettmen. Hier lohnt sich ein Stopp, auch wenn man nicht dort übernachtet.
Elm: Riesen, Elmer Citro und das Martinsloch
In Elm durften wir im über 140 Jahre alten Hotel Segnes übernachten. Zur Freude der Kinder in einem tollen Familienzimmer mit Hochbett im neu renovierten Hotelteil. Von unserem Zimmer hatten wir einen tollen Ausblick auf die Berge – und die Elmer Citro Fabrik.
Zum Abendessen gab es ein traditionelles Glarner Menu. Auch für die Kinder. Die anfängliche Skepsis über den Glarner Netzbraten wich aber schnell. Das Essen im Hotel ist einfach, aber es schmeckte uns allen sehr. Nach einer erholsamen Nacht ging es am nächsten Morgen weiter. Wir wollten uns auf die Spuren der Riesen machen, und auch mehr über das Martinsloch erfahren. Das Martinsloch ist ein dauernder Begleiter in Elm. Auf 2600 Metern Höhe gibt es hier einen über 20 Meter hohen Durchbruch durch die Alpen, an dem mehrmals im Jahr auch die Sonne durchscheint. Doch auch ohne Sonnendurchbruch ist der Anblick spektakulär.
Bergrestaurant Ämpächli und der Riesenwald
Wer mit ÖV unterwegs ist, muss gut planen. Viele Postautos fahren auch in der Hochsaison nur stündlich. Wir mussten zu Fuss etwa einen Kilometer zur Talstation der Bergbahn laufen. Dort angekommen ging es hoch zum Bergrestaurant Ämpächli. Hier könnte man einen Tag verbringen. Es gibt grosse Trampoline, eine Outdoor-Kegelbahn, Rutschbahnen, ein Baumhaus, eine Goldmine, einen kleinen Streichelzoo mit Ziegen und vieles mehr. Nach einigen intensiven Trampolineinheiten gönnten wir uns ein Elmer Citro (what else?) und bestaunten alte Autogrammkarten von Vreni Schneider.
Rätseln im Riesenwald
Anschliessend holten wir uns im Restaurant unsere Lunchpakete und machten uns auf den Weg in den Riesenwald. Der Rundweg ist zweieinhalb Kilometer lang, relativ flach und für Kinderwagen geeignet. Unterwegs gibt es Grillplätze mit Holz und sogar Toiletten. Auf 17 unterhaltsamen Posten entlang des Weges lernten wir alles über die Sage des Martinslochs und suchten nach Spuren der legendären Riesen Martin und Sardona die hier einmal gelebt haben sollen. Die Abstände zwischen den Posten sind übrigens so kurz, dass auch lauffaule Kleinkinder stets motiviert sind, und doch solltet ihr mindestens einen halben Tag einplanen.
Auf dem Rückweg ging es an Kühen und einem kleinen Wasserspielplatz vorbei zurück zum Ämpächli. Von hier aus hätten wir mit Trottinetts und Mountaincarts und zurück zur Talstation sausen können. Mit einem dreijährigen war das aber leider noch nicht möglich. Auch wenn er natürlich total überzeugt war, dass dies kein Problem wäre für ihn.
Doch auch die Gondelfahrt zurück ins Tal war schön. Mit müden Beinen und vielen Erinnerungen im Gepäck machten wir uns mit Postauto und S-Bahn zurück nach Zürich. Glarnerland – wir kommen wieder!
*Dieser Artikel entstand auf Einladung der Kinderregion und Visit Glarnerland. Ihr findet hier weitere tolle Familienangebote. Die tollen Wanderoutfits haben wir von der Schweizer Outdoormarke Namuk erhalten.