Pressereise mit Schwarzwald Tourismus
Unsere Sommerferien gingen dieses Jahr ins Kinzigtal. Nur… wo ist Kinzigtal, mag man sich fragen? Nun, das Kinzigtal liegt im sogenannten Mittelschwarzwald. Also im Süden Deutschlands, gar nicht so weit von der Schweizer Grenze weg. Das Kinzigtal ist nach dem entsprechenden Fluss benannt, der sich durch das enge Tal schlängelt. Durch Hügel, bedeckt von mächtigen Weisstannen und Städtchen, in denen irgendwie die Zeit stehen geblieben scheint.

Unser Weg führte uns zuerst nach Schiltach. Einem wundervoll idyllischen Örtchen mit vielen Fachwerkhäusern und einigen japanischen Touristen. Die Anreise? Wie fast immer waren wir mit dem Zug unterwegs. Mit zweimal Umsteigen in Basel und Offenburg waren wir in 3.5 Stunden ab Zürich in Schiltach. Unser Hotel, der Waldblick, lag in Schenkenzell. Ein idyllischer Kurort direkt neben Schiltach.
Der Name des Hotels ist übrigens Programm: Vom Balkon des Zimmers geniesst man einen wunderschönen Ausblick auf die dunklen Wälder. Wenn am Morgen der Nebel über den Tannen liegt, weiss man schon, weshalb die Schwarzwälder darin so viele Geister sahen…
Auf den Spuren der Holzfäller
Apropos Geister: Als Kind gingen wir immer in den Schwarzwald um Pilze zu suchen. Natürlich waren wir höchst erfolgreich und kamen mit Säcken voller Eierschwämmchen und Steinpilzen nach Hause. Und doch war uns Kinder jeweils etwas mulmig zumute, wenn wir unter den grossen Tannen nach den Delikatessen suchten.
Denn auf dem Weg hörten wir jeweils „Das kalte Herz„. Das bekannte Märchen spielt im Schwarzwald und handelt von einem armen Köhlerjungen. Dieser geht zuerst einen Pakt mit dem Glasmännlein, einem lieben Geist ein, um zu Reichtum zu kommen. Doch dieser reicht ihm nicht: Und so tauscht er beim bösen Geist, dem Holländer-Michel, sein Herz gegen eins aus Stein ein. Im Märchen lernten wir nicht nur viel über menschliche Abgründe und Geister, sondern auch über die unterschiedlichen traditionellen Industrien des Schwarzwaldes. Und damit natürlich auch über die Holzindustrie.

Das Gleiche taten wir auch bei der Schatzjagd Annis Schwarzwaldgeheimnis in Schiltach. Auf diversen Posten lernten wir, wie die Flösse zusammengebaut wurden, wie tief die Kinzig dafür überhaupt sein musste und wieso die grössten Weisstannen Holländer heissen. Es sei an dieser Stelle so viel verraten: Ja, die Stämme wurden tatsächlich über Wasserwege bis nach Holland gebracht, wo sie zu Schiffen weiterverarbeitet wurden.

Um Annis Schwarzwaldgeheimnis zu lösen, muss ein Rucksack bei der Touristeninformation im Zentrum von Schiltach abgeholt werden. Es empfiehlt sich an diesem Tag leicht zu packen: Der Rucksack mit den vielen Truhen und Schatullen ist nicht ganz leicht. Ich empfehle nicht, noch einen zweiten Rucksack am Bauch zu tragen. Also liefen wir auf den Spuren der Holzindustrie durch den Schwarzwald. Entdeckten riesige Weinbergschnecken und assen wilde Brombeeren. Und rissen ab und an ein drüsiges Springkraut aus. Ein Neophyt, der in der Schweiz manchmal noch durch Zivildienstler aktiv bekämpft wird (der Papa gehörte zu denen).


Und möglicherweise, ja nur ganz möglicherweise, verliefen wir uns auch ein wenig und rutschten zum Schluss beinahe auf dem Hosenboden auf einem Schleichpfad zurück nach Schiltach.
Allgemein lädt der Schwarzwald für Wanderungen aller Art ein. Auch für Kinder – respektive um diese noch mehr zum Wandern zu motivieren – gibt es Themenwege aller Art. So zum Beispiel auch der Abenteuerpfad Hausach. Die Posten liegen nahe zusammen und laden zum Balancieren, Klettern, Rutschen oder sogar zum Steinschleudern ein.

Wir schafften es bis zur Burg Husen oberhalb des Dorfes, genossen die wunderschöne Aussicht und suchten den Burggeist. Allerdings ohne Erfolg. Während C. über diese Tatsache durchaus erleichtert schien, waren die beiden Buben enttäuscht. Sie hätten sich durchaus erwartet, dass aus der Ritterrüstung im Burgturm ein Geist aufstieg.
Zwischen Freilichtmuseum und Rodelbahn
Unser absolutes Highlight der Region Kinzigtal war das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Auf dem rund sieben Hektar grossen Gelände lässt sich das Leben von Anno dazumals hautnah erleben. Das kann man in elf originalen Bauernhäusern tun. Eins stand bereits da, zehn weitere wurden aus allen möglichen Ecken des Schwarzwaldes nach Gutach transportiert. So etwa wie beim Ballenberg bei uns in der Schweiz.
Daneben gibt es Mühlen, Sägen, Bauerngärten und natürlich ganz viele Bauernhoftiere. Auch ein Spielplatz liegt auf dem Gelände. Beim Haupteingang befindet sich das Restaurant mit der feinsten und grössten Schwarzwälderkirschtorte, die ich bisher gegessen habe.
Geliebt haben wir auch den Workshop, bei dem wir auf traditionelle Weise Butter herstellen durften. Dabei durften wir uns nicht nur in die Stube eines der traditionellen Häuser setzen, sondern lernten auch ganz viel über das bäuerliche Leben von Anno dazumals. Die Kinder fanden es wahnsinnig unfair, dass gemäss Sitte alle mit dem Essen aufhören mussten, wenn der Hausherr seinen Löffel hinlegte. Zum Glück ist das bei uns nicht mehr der Fall. Und wir alle durften so lange frische Brot mit der selbstgemachten Butter und etwas Schnittlauch essen, bis wir satt waren.

Und wenn man schon in Gutach ist, kann man auch gleich noch die Sommerrodelbahn besuchen, die nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Über 1100 Metern flitzt man rasant den Berg hinab. Dank einer Plexiglas-Abdeckung kann man dies sogar bei schlechter Witterung tun. Zur Rodelbahn gehören auch Trampoline, eine kleine Spiel-Autostrecke und einen Spielplatz mit Baggern.


Unser liebstes Schlechtwetterprogramm
Und bei schlechtem Wetter? Da bietet sich das Kinzigtalbad in Ortenau an. Wir haben es dort sehr genossen. Auch wenn das Wetter eher frisch war, liessen es sich die Grossen nicht nehmen, sich von der grossen Rutsche und den Sprungtürmen im Aussenbereich zu stürzen. Kleinbub und ich hielten uns an die bis zu 34 Grad warmen Bädern im Innen- und Aussenbereich.
Kurz war Kleinbub auch noch im Babybereich. Dann aber beschloss er, dass er kein Baby mehr sei. Also genossen wir die Sprudel-Liegeflächen und übten ganz fest das Schwimmen. Langsam kommt es richtig gut. Oder trotzdem durch den Wald stapfen, wie wir es getan haben. Denn wir hatten uns die regnerischste Woche des ganzen Sommers für unsere Ferien ausgesucht. Aber wie man so schön sagt: Es gibt schliesslich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Aber noch schöner ist die Region natürlich bei schönem Wetter: Zum Beispiel, wenn man gemütlich auf der Terrasse des Hotel Gasthaus zur Eiche in Hausach sitzen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und das Abendessen aus regionalen Spezialitäten geniessen kann. Und danach: Ein feines Glace aus der Gelateria auf der anderen Strassenseite.

Gut zu Wissen: unsere Tipps für Familien:
- Die Anreise mit dem ÖV via Basel und dem ICE bis Offenburg dauert definitiv länger als mit dem Auto, ist aber trotzdem gut machbar.
- Mit der Konus-Gästekarte kann man den ÖV im ganzen Gebiet des Schwarzwaldes gratis nutzen. Erhältlich ist sie in rund 150 Destinationen und bei 9’000 GastgeberInnen.
- Besonders empfehlen können wir die Workshops des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof. Diese müssen im Voraus gebucht werden.
*Dieser Artikel entstand auf Einladung von Schwarzwald Tourismus.
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