Seit knapp einem Jahr nun nähe ich. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass es mir richtig Spass machen würde. Etwas zu erschaffen und Kleidung genau nach meinen Vorstellungen zu kombinieren, die Schnitte an meine schmalen langen Kindern anzupassen… Ja, es ist wirklich ein tolles Hobby. Angefangen habe ich mit einfach kurzen Pumphosen. Inzwischen bin ich bei raffinierteren Hosen gelandet, habe meinen Kindern Pullis und Kleider genäht und habe vor kurzem mein bisher ehrgeizigstes Projekt abgeschlossen, eine Übergangsjacke für den Babybruder.
Wegschmeissen? Nein, weiter nähen!
Was bleibt… sind trotz sorgfältigen Zuschneiden ganz viele Stoffreste. Irgendwie widerstrebt es mir, diese einfach wegzuschmeissen. Deshalb habe ich nach Möglichkeiten gesucht, auch kleinere Stoffstücke so zu verwerten, dass sie weiterhin Freude machen. Besonders beliebt ist aktuell das Dreieckstuch – oder konkreter ausgedrückt – das Sabberlätzchen. Dafür braucht ihr nur wenig Stoff, könnt Vorder- und Rückseite nach Gusto kombinieren. Zudem sind die Dreieckstücher immer wunderbare Mitbringsel für Babys und Kleinkinder. Das Schnittmuster dafür habe ich von Klimperklein.
Eine weitere wunderbare und bei Trägerbeissern sinnvolle Methode Stoffresten zu verwerten, sind Trägerschoner für Tragehilfen. Für den Aussenstoff habe ich Jersey benutzt, innen angerauten Sweat, welcher etwas saugstarker ist. Zunächst habe die Trägerbreite ausgemessen und die Stücke entsprechend zugenäht. Dann habe ich die Randstücke für die Druckknöpfe verstärkt. Einmal alles zusammengenäht (eine kleine Wendeöffnung lassen), rechts auf rechts zusammengenäht, die Trägerschoner gewendet und die Naht geschlossen, Druckknöpfe angebracht, fertig.
Ein kleines Stück Alpenfleece wartet noch darauf, im nächsten Winter zu einem Stirnband für Klein C. verarbeitet zu werden. Das entsprechende Freebook habe ich bei Lybstes gefunden. Auch Puppenkleidung steht noch auf meiner To Do Liste – da gibt es diverse Freebooks. Ich werde Klein C. wohl auf ihren Geburtstag ein Set für die Babyborn Puppen Anesa und Anna Mia nähen.
Waschbare Abschminkpads aus Jerseyresten
Und zu guter Letzt – wer noch ganz kleine Stoffresten übrig hat, kann daraus wiederverwendbare Abschminkpads kreieren. Dafür habe ich Rechtecke im Bruch ausgeschnitten und links auf links zusammengenäht. Die Naht schnell versäubert, fertig sind die Pads und zwei kleine Schritte in Richtung Zero Waste sind getan.
Wenn ich irgendwann richtig gut nähen kann, werde ich mich an Applikationen und anderen Verzierungen üben. Das ist auch eine wunderbare Restenverwertung. Dafür bräuchte ich aber wohl nicht nur eine Overlock – aktuell nähe ich alles mit der L450 von Bernina – sondern auch eine normale Nähmaschine. Was nicht ist, kann ja noch werden…
*Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Bernina Schweiz.