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Danke Smartphone, dass du diese unglaubliche Mama-Solidarität ermöglicht hast

by Deborah

Kennt ihr diese Bilder, die aktuell im Netz herumschwirren und suggerieren, dass wir mehr Zeit mit unserem Smartphone statt mit unseren Liebsten verbringen? Respektive der virtuellen Welt viel mehr Aufmerksamkeit schenken, als dem, was rund um uns gerade geschieht? Und habt ihr schon mal vom harten Los der Kinder gehört, dass sie mit dem Smartphone um unsere Liebe und Aufmerksamkeit buhlen müssen?

Ich will jetzt hier nicht schreien: „Alles falsch, das stimmt doch gar nicht!“ Ich versuche zwar nur selten auf mein Smartphone zu schauen, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin (was den Papa, der mich verzweifelt zu erreichen versucht, manchmal ärgert). Ich gehöre aber definitiv auch zu denen, die ihre Handy öfter mal weglegen und dafür ein Buch lesen könnten. Und auch mit stresst es, wenn ich die vermeintlich perfekte Instagram-Welt der anderen sehe, während mein Leben gerade in Chaos versenkt. Heute möchte ich aber über etwas schreiben, das selbst mich verblüfft hat. Die unglaubliche Mama-Solidarität, die nur dank Social Media möglich ist.

Viele von euch haben unsere Geschichte mitverfolgt. Die letzten Monate waren anstrengend für uns. Wir waren praktisch während des ganzen Winters krank, wir entdeckten, dass der Babybruder unter Pseudokrupp leidet und kurz vor unserer Abreise in den Oman riss ich mir bei einem Treppensturz die Bänder am Fuss. Im Oman erkrankte der Babybruder dann am Noro-Virus und hatte 3 Krampfanfälle. Ein grosser Schock, 3 Tage Krankenhaus und ein Antiepileptikum waren die Folge.

Zuhause kamen wir nicht zur Ruhe. Klein C., der Babybruder und ich – genau in dieser Reihenfolge – lagen im Wochentakt mit Influenza flach. Kaum über den Berg fing sich der Babybruder den Rota-Virus ein – was 7 Tage Kinderspital und 6, teilweise sehr schlimme, Krampfanfälle zur Folge hatte.

Unglaubliche Unterstützung aus der virtuellen Welt

Es war eine sehr schwierige Situation für unsere Familie. Es war psychisch und physisch sehr anstrengend, wir waren froh um die Unterstützung durch unsere Nachbarn und unsere Familie. Gleichzeitig durften wir etwas unglaublich Wunderbares erfahren: Nämlich diese wahnsinnige Solidarität Müttern. Es begann damit, dass mir wildfremde Mamas liebe Nachrichten schrieben, deren Kinder ebenfalls schwer krampfen. Für mich da waren, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Und zwar einfach so. Nur deshalb, weil sie online von unserer Geschichte erfahren hatten und sie diese sehr berührte. So lernte ich nicht nur sehr viel über Krampfanfälle und Epilepsie. Nein, ich wurde auch für den Spitalalltag geschult. Das war Gold wert. Denn es gibt so viele Überlebenstricks, die eben nur wir Spitaleltern kennen.

Dazu kamen unzählige Betreuungsangebote für Klein C. und die Angebote, uns Essen ins Spital zu bringen. Letzteres war leider nicht in die Tat umzusetzen, da der Babybruder wegen seiner hochansteckenden Virus in Isolation war. An Tag 5 im Spital kam die Pflegerin mit einem Blumenstrauss und einem Teddy. Die Karte war mit #wärmiusemwohnzimmer und #moretocome gezeichnet. Tatsächlich, die vielen Mamas aus meiner Tuchgruppe hatten da etwas wunderbares auf die Beine gestellt. Mir kamen die Tränen ab dieser unglaublichen Solidarität von Menschen, von denen man die meisten nur virtuell, oder auch nur flüchtig im realen Leben kennt.

Das #moretocome war übrigens der pure Wahnsinn: Über Wochen trudelten Päckli mit diversen Geschenken und lieben Worten bei uns ein. Und dann kauften mir diese unglaublichen Mamas noch ein Tragetuch, mit dem ich schon sehr lange geliebäugelt hatte. Und immer wieder und wieder kamen mir die Tränen. Immer wieder konnte ich mein Glück fast nicht fassen, in dieser tollen Community gelandet zu sein. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wieviel mir diese Aktion bedeutet.

Ohne Smartphone wäre das nicht möglich gewesen

Wo ich übrigens all diese tollen Menschen kennenlernte? Auf Instagram und, ihr werdet lachen, zu einem grossen Teil in Tuchgruppen (ja, wir sprechen hier von Facebook-Gruppen in denen sich Eltern über Tragetücher austauschen).

Durch diese Gruppen, diese Online-Welt habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Eine Solidarität erfahren, die ich zuvor nie für möglich gehalten haben. Mir einen Clan geschaffen, das afrikanische Dorf, die Grossfamilie, die für die Kindererziehung eben so wichtig ist. Das Smartphone hat mich tollen Mamas verbunden, hat mir Freundschaften ermöglicht, wie sie in der analogen Welt nur schwer zu finden sind.

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