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Wie das Stillen mir gegen den Babyblues half

Was das Kuschelhormon Oxytocin bewirkt

by Deborah

Kooperation mit Stillkampagne
Ich stille inzwischen mein drittes Kind. Dass dem so sein würde, war mir nicht immer klar. Als ich zum ersten Mal schwanger war, dachte ich zwar schon, dass Stillen eine gute Sache sei. Wenn es dann klappen würde. Und wenn nicht, würde es meiner Tochter als Flaschenkind sicher auch gut gehen. Dann war sie plötzlich auf der Welt, dieses wunderbare Wesen. Und das mit dem Stillen klappte überhaupt nicht. Kein einziges Mal schaffte es dieses winzige Baby anzudocken und ich wurde von Stillversuch zu Stillversuch verzweifelter. Realisierte je länger je mehr, dass es mir wider Erwarten unglaublich wichtig war, mein Kind zu stillen.

Ein Hormon, das eine Wohltat ist

Ich weiss, dass dieses plötzliche Bedürfnis um jeden Preis zu stillen kein rationales war. Im Nachhinein vermute ich sogar, dass mir mein Körper damals versucht hat, etwas Gutes zu tun. Denn etwa am dritten Tag nach der Geburt meiner Tochter ging es mir miserabel. Der Babyblues, diese wahnsinnige Hormonumstellung nach der Geburt, traf mich mit vollster Wucht. Statt mein Kind stundenlang verliebt anzuschauen, ertränkte ich es in Tränen. Eigentlich hat die Natur ein Gegenmittel gegen Babyblues und teilweise auch postpartale Depression vorgesehen: Es heisst Oxytocin, wird gemeinhin auch als Kuschelhormon bezeichnet.

Der mütterliche Körper schüttet das Hormon bei jedem Stillen aus. Und es war eben genau dieses Glückshormon, das mir fehlte. Oxytocin hat nachweislich eine antidepressive Wirkung. Mütter mit hohem Oxytocinspiel leiden seltener unter Depressionen, haben weniger Angstzustände, können besser mit Stress und Schmerzen umgehen. Und weil das Hormon bei jedem Stillen freigesetzt wird, hilft Stillen nicht nur gegen den Babyblues, sondern unterstützt die Psyche während der ganzen Stillzeit.

Wie unsere Stillgeschichte weiterging

Zurück zu mir. Ich weiss noch gut, wie ich C. gut zwei Wochen nach ihrer Geburt – Osteopathie sei dank – zum ersten Mal stillen konnte. Wie erleichtert ich war und wieviel besser es mir plötzlich ging. Das Oxytocin entfaltete sehr schnell seine volle Wirkung.

Was für einen Unterschied es für die Psyche ausmacht, wenn das Oxytocin gleich nach der Geburt seine volle Wirkung entfaltet, durfte ich bei Grossbub erleben.  Er konnte gleich nach der Geburt stillen. Ich konnte mich ganz aufs Kuscheln konzentrieren, statt der Tränenflut gab es dieses Mal nur einzelne Tränchen. Und ich erlebte mit ihm das schönste aller Wochenbetten, ich konnte die Zeit mit meinem Baby so richtig geniessen.

Und bei Kleinbub? Wider erwarten konnte auch er nicht stillen. Erneut traf mich der Babyblues mit vollster Wucht. Ich weiss nicht, wieviele Boxen Nastücher mir ins Spitalzimmer gestellt werden mussten. Ich war erneut ein psychisches Wrack. Als ich nach Hause kam, musste mich meine Hebamme erstmal wieder aufpäppeln. Und ich weiss noch, als wäre es gestern gewesen, als Kleinbub im Alter von neun Tagen zum ersten Mal Stillen konnte – nachdem sein zu kurzes Zungenband geschnitten wurde. Es war ein zauberhafter und unglaublich inniger Moment für uns Beide und der Beginn einer wunderbar Stillbeziehung, die bis heute andauert.

Übrigens: Oxytocin wird nicht nur beim Stillen ausgeschüttet, sondern auch beim nahen Körperkontakt mit dem Baby. Deshalb tut es uns auch so gut, ganz viel mit unseren Kindern zu kuscheln oder sie ganz nah am Körper zu tragen. Schaut doch auch bei „Die Angelones“ rein und lest ihren Beitrag zum Thema „Stillen macht gute Laune – Kuschelhormone sei Dank„.

 

Still–Zmorgä

Im Rahmen der Stillkampagne findet am Mittwoch, 15. Juni 2022 von 8.00h bis 10.30h im Haus Hiltl an der Sihlstrasse 28 in Zürich das nächste Still-Zmorgä statt. Stillende Mütter kommen in den Genuss eines gesunden Frühstücksbuffets und erhalten viele tolle Geschenke. Professionelle Stillberaterinnen beantworten Fragen zum Stillen und geben den jungen Müttern viele wertvolle Tipps mit auf den Weg. Auch werdende Mamis sind herzlich willkommen. Kosten inkl. ein Heissgetränk: CHF 39.- pro Person (Kinder sind gratis). Anmeldung und alle Infos auf: www.stillkampagne.ch/promotionen (Anzahl Plätze limitiert)

*Dieser Beitrag entstand in Zusammenhang mit der Stillkampagne.

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