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Weshalb Bibliotheken für Kinder so wichtig sind

by Deborah

Kooperation mit Vorlesetag
Am 26. Mai 2021 findet der vierte Schweizer Vorlesetag statt. Der Vorlesetag ist eine Initiative des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien SIKJM in Kooperation mit  zahlreichen weiteren Partnern. Um auf diesen Tag aufmerksam zu machen, haben sich diverse Schweizer Familienblogs zusammengetan. Dies ist mein Beitrag:

Noch vor ihrem ersten Geburtstag bekam C. von der Stadt Zürich einen Brief mit einem Gutschein für eine Gratis-Bibliothekskarte. Das fanden wir sehr süss und gingen bald nach Oerlikon, um die Karte erstellen zu lassen. Da unsere Tochter aber in einem Alter war, in dem Bücher zu zerstören mindestens genau gleich spannend war, wie Bücher anzuschauen, verzichteten wir vorerst auf regelmässige Bibliotheksbesuche. Zumal es C. auch nicht zu stören schien, das gleiche Buch zum 100. Mal durchzublättern. Im Gegenteil.

Alles veränderte sich, als in unserem Quartier eine PBZ Pestalozzi-Bibliothek eröffnete. Ich schätze mal, C. war da etwa 3.5 Jahre alt und schon sehr aufs Vorlesen fixiert. Sie liebte Bilderbücher, Sachbücher, Geschichten. Hauptsache Vorlesen. Und so besuchten wir an einem verregneten Freitag zum ersten Mal die Bibliothek in der nahe gelegenen Schule. Die Kinder fühlten sich dort sofort wohl: Es gab Leseecken, kuschlige Sofas und alle altersentsprechenden Bücher waren so angeordnet, dass sich die Kinder selbstständig bedienen konnten. Und so wurde der Bibliotheks-Besuch zu unserem festen Freitags-Ritual.

Beim selbstständigen Bedienen sind wir geblieben. Die meisten Interessen unserer Kinder wechseln schnell, dank der Bibliothek finden wir immer das entsprechende Buch dazu ohne uns dafür komplett ruinieren zu müssen. Zum Beispiel, als L. unbedingt wissen wollte, wo das Wasser nach dem Baden und dem Toilettengang landet. Das Ganze anhand eines Buches zu erklären war so viel einfacher für uns. Gleichzeitig verhinderten wir aber, dass danach ein Toiletten-Buch wertvollen Platz in unserem Büchergestell einnahm. Denn nachdem die Frage geklärt war, verlor L. das Interesse daran ganz schnell wieder.

C. hingegen hat dank der Bibliothek gemerkt, dass Bilderbücher inzwischen nicht mehr sonderlich spannend sind für sie. Sie treibt sich meist bei den Erstleser-Büchern herum – meist wählt sie solche mit Pferden oder Ponys. Im Moment müssen wir diese zwar noch vorlesen, sie zeigt aber durch die Bücher je länger je mehr Interesse am Selberlesen.

Besonders beliebt ist auch die CD-Kollektion, wo sich die Kinder regelmässig Hörspiele aussuchen dürfen. Bei DVDs bin ich sehr zurückhaltend. Auch, weil hier die Ausleih-Frist eine Woche beträgt (und wir die meisten Sachen eh einfach streamen könnten). Aber mal ein schöner Film für einen verregneten Nachmittag mit Freunden darf schon sein.

So behaltet ihr bei Bibliotheks-Büchern den Überblick

Übrigens: Der Papa bewundert mich jedes Mal darum, dass ich es schaffe, die Bücher rechtzeitig und unversehrt zurückzubringen. Er meint, er an meiner Stelle hätte schon lange den Überblick verloren und hätte wohl schon einiges an Strafe bezahlen müssen. Dafür gebe ich gerne zwei Tipps aus meiner Karriere als Bibliotheks-Mama weiter. Sind die Bücher fertig angeschaut, respektive vorgelesen, landen sie an einem fixen Ort, von dem die Kinder nichts wissen. Er liegt nicht in ihrer Sichtweite, so kommen sie gar nicht auf die Idee, die Bücher wieder zu verschleppen. Was auf diesem Stapel liegt, wird regelmässig am Freitag zurückgegeben. Die Kinder dürfen nicht mehr als 10 Medien aufs Mal zu Hause haben – möchten sie etwas Neues, müssen sie die alten Dinge zurückbringen.

Und dann ist die Pestalozzi Bibliothek so aufmerksam und schickt mir jeweils ein Erinnerungsmail, eine Woche bevor die Ausleihfrist abläuft. Dann können die Kinder und ich jeweils gemeinsam entscheiden, ob wir das Buch verlängern oder doch lieber zurückbringen möchten. Ihr seht, der Bibliotheksbesuch kann auch mit kleinen Kindern gut funktionieren.

*Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Vorlesetag. Nicht auf bezahlter Basis, sondern aus Überzeugung. Ebenfalls mit dabei sind: Redeweise, die Angelones, Mama mal 3, Mint & Malve, sowie Miss Broccoli.

 

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2 comments

Rita 22. März 2021 - 14:35

Liebe Deborah, beim Lesen deines Beitrags sind so viele schöne Erinnerungen hochgekommen an zahlreiche Stunden, die ich mit meinen Jungs in der Bibliothek verbracht habe! Heute, da sie grösser sind, diese Besuche rar geworden – doch lesen tun sie immer noch genau gleich viel und gerne! Lieber Gruss, Rita

Reply
Eliane 22. März 2021 - 23:10

Das klingt toll bei euch! Läuft hier auch etwa so, nur das mit dem Platz ausser Sichtweite zum Sammeln der Bücher müsste ich mir noch bei dir anschauen! 😅 Wir sind auch grosse Biblio-Fans!
Lg, Eliane

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